Die BARF-Basics

BARF-Basics - die Grundlagen

Eine ausgewogenen BARF-Mahlzeit setzt sich zu 80% aus tierischen Komponenten und 20% pflanzlichen Komponenten zusammen. Dabei besteht der tierische Anteil zu 50% aus Muskelfleisch, 20% Pansen und jeweils 15% Innereien und Rohfleischknochen (RFK). Der pflanzliche Anteil sollte überwiegend aus Gemüse bestehen und nur 25% Obst enthalten. Der Richtwert für die Gesamtfuttermenge sind 2-4% des Körpergewichts. Bei Welpen im Wachstum sollte man daher die Futtermenge alle 2 Wochen an das gewonnene Gewicht anpassen. Sie bekommen aber 4-8% ihres Köpergewichts an Futter, da sie dieses noch nicht gut verwerten können. 

Mach es dir leicht und nutze unseren BARF-Rechner. Er übernimmt für dich das Ausrechnen der idealen Futtermenge und Aufteilung und du kannst sofort starten. 

Muskelfleisch

Als Muskelfleisch bezeichnet man die Fleischstücke, die nicht zu Pansen und Innereien gezählt werden. In einem anderen Blogbeitrag haben wir dich an das Thema "Was ist Muskelfleisch" bereits näher herangeführt. 

Das Muskelfleisch dient als Hauptproteinquelle und Fettlieferant. Welche Fleischsorte du als Grundlage für die BARF-Mahlzeit wählst, bleibt dir überlassen. Rind, Huhn und Lamm sind gängige Sorten, die zudem preisgünstig sind, für Allergiker hingegen eignet sich Pferd oder Ziege besser. Du kannst innerhalb des Speiseplans auch die Fleischsorten abwechseln. Achte nur darauf, das genügend Proteine enthalten sind und der Fettgehalt bei ungefähr 15% liegt. Wählst du ein eher mageres Fleisch, kann Rohfett dazugefüttert werden.

Viele Hundebesitzer wollen ihren Vierbeinern etwas "Gutes tun" und für besonders viel Abwechslung sorgen. Bitte beachtet hierbei, dass im Falle einer Allergie oder Unverträglichkeit eine Ausschlussdiät erfolgt und diese nur mit einem unbekannten Fleischprotein durchgeführt werden kann. Alle Fleischsorten, die dein Vierbeiner bisher bekommen hat (und dazu zählen auch Leckerlies) werden vom Speiseplan genommen und durch ein unbekanntes Fleischprotein ersetzt. Hat deine Fellnase aber so ziemlich jede Fleischsorte schon einmal probiert, muss auf teure Exoten zurückgegriffen werden.  Spart euch daher am besten bestimmte Fleischsorten auf und wechselt innerhalb der bereits Bekannten. 

Pansen

Der Pansen ist einer der Vormägen von Wiederkäuern. Dabei unterscheidet man weißen und grünen Pansen. Der weiße Pansen ist bereits gewaschen und frei von Futterresten, während der grüne Pansen noch Rückstände enthält. Die Faserstoffe, die in den Futterresten im grünen Pansen stecken, wirken sich positiv auf die Darmflora aus und sorgen dadurch für eine gute Verdauung. Der Nachteil daran ist jedoch, dass auch Spuren von Getreide im Pansen enthalten sein können. Hunde mit Glutenunverträglichkeiten sollten daher auf grünen Pansen verzichten. Da beim weißen Pansen alle Futterreste ausgewaschen sind, stellt dieser kein Problem für Allergiker oder Hunde mit Unverträglichkeiten dar,  dafür hat er aber auch nicht so viele positive Eigenschaften wie der Grüne. Für beide gilt jedoch, dass sie den Geldbeutel schonen. Denn im Vergleich zu Muskelfleisch ist der Pansen oft preisgünstiger.

Pansen wird von vielen Hunden gern gegessen, nicht zuletzt wegen seines strengen Aromas. Doch für viele Hundebesitzer ist gerade dieses Aroma der Grund, warum sie auf die Fütterung lieber verzichten. Doch egal welche Gründe dahinterstehen, der Pansen muss nicht zwingen auf den Speiseplan. Wer lieber darauf verzichtet, kann die Menge an Pansen einfach durch Muskelfleisch ersetzen.

Innereien

Auf Innereien sollte in der BARF-Ernährung nicht verzichtet werden, da sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe liefern. Die Wichtigsten Organe sind dabei Herz, Niere, Leber, Milz und Lunge. Sie versorgen unseren Vierbeiner mit A und E Vitaminen, Eisen, Folsäure, Taurin und vielen weiteren Nährstoffen und Spurenelementen. Wie genau man die Innereien zusammensetzen sollte, erfährst du in unserem Blogbeitrag zu Innereien. Damit keine Nährstoffmängel auftreten, sollten Innereien mindestens 3-4 Mal pro Woche in den Napf. Auch hier könnt ihr wieder entscheiden, ob ihr auf ein Monoprotein oder verschiedene Fleischsorten zurückgreift. 

Rohfleischknochen

Fleischige Knochen liefern unseren Vierbeinern Calcium und Phosphor. Gerade im Wachstum ist eine erhöhte Calciumdosis erforderlich, daher solltest du die Menge an RFK auf 20% erhöhen und dafür nur 15% Pansen verfüttern. Wichtig ist auch, das zu Beginn nur weiche Knochen vom Huhn oder Kaninchen gefüttert werden sollten. Diese enthalten zwar weniger Calcium, sind dafür aber Zahnfreundlicher. Grundsätzlich gilt: je größer das Tier, desto härter der Knochen. Auf keinen Fall jedoch sollten Knochen im gekochten Zustand verfüttert werden, da diese leicht Splittern. Auch die Beinknochen von Pferd und Rind sind tabu. Diese Knochen halten ein Gewicht von bis zu 600 kg und sind daher so stark mineralisiert, dass sich jeder Hund wortwörtlich die Zähne ausbeißen würde. Auch Markknochen stellen eine große Gefahr da und sollten vermieden werden. 

Auch bei den Knochen gilt wieder; ihr habt die Qual der Wahl. Knochen sind nicht nur wichtige Nährstofflieferanten sondern erfüllen auch das natürliche Kaubedürfnis eurer Fellnase, reinigen die Zähne und bauen Stress ab. Wer aber gar keine Knochen annimmt, kann auf Knochenmehl zurückgreifen. Auch Eierschalenpulver ist eine Alternative, die Calcium liefert, es ersetzt allerdings nicht ausreichend die Nährstoffe des Knochens und sollte daher nicht als alleiniger Ersatz gefüttert werden.

Hühnerhälse
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Wildknochen
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Fleischknochen vom Salzwiesenlamm
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Fleischknochen vom Salzwiesenlamm

Obst und Gemüse

Kein Bestandteil beim Barfen lässt euch so viel Spielraum wie Obst und Gemüse. Auf Instagram und Facebook zeigen wir euch immer wieder saisonale Obst- und Gemüsesorten, die den Geldbeutel schonen und für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen sowie giftige Sorten, die nicht gefüttert werden dürfen. Probiert euch aus und schaut, welche Sorten besonders gern gefressen werden und welche nicht. Behaltet immer im Hinterkopf, das einige Obstsorten abführend wirken können und dosiert diese gegebenenfalls geringer. Besonders Zuckerreiche Obstsorten wie Bananen sollten auch nur in Maßen gefüttert werden und bei Hunden mit Gewichtsproblemen lieber ganz gestrichen werden. 

Alle wichtigen Vitamine ziehen sich unsere Vierbeiner aus den Innereien, Obst und Gemüse brauchen sie dafür nicht. Jedoch sind in den Veggies wichtige Faserstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, die für eine gut funktionierende Verdauung essentiell sind. Auch Bitterstoffe werden über Gemüse, wie zum Beispiel Rucola, aufgenommen und sorgen für eine gesteigerte Produktion an Magensaft, die den Nahrungsbrei in seine Bestanteile aufspaltet und Giftstoffe ausstößt. Daher ist die Fütterung von Obst und Gemüse zwar kein Muss, da Faserstoffe auch supplementiert werden können, die Auswahl ist jedoch so riesig, das für jeden Vierbeiner etwas dabei sein sollte und ein kompletter Verzicht nicht notwendig ist. 

Zusätze 

Es gibt drei wichtige Zusätze, die beim Barfen immer enthalten sein müssen. Gibt es jedoch Mangelerscheinungen oder Krankheiten muss das Portfolio an Zusätzen erweitert werden. Auch wenn nicht alle Bestandteile der BARF-Ernährung gefüttert werden (können) müssen diese durch passende Präparate ergänzt werden.

Grundsätzlich braucht es Seealgenmehl für die Jodzufuhr, Dorschlebertran für die Vitamin-D-Aufnahme und ein Futteröl zur Omega-3 und -6-versorgung. Wer seinem Vierbeiner regelmäßig Seefisch füttert, kann auf Dorschlebertran sogar verzichten. Dabei kann der Fisch das Muskelfleisch ersetzen. Oft ist jedoch die Fettzufuhr durch den Fisch maßgeblich überschritten, weshalb besser nur einzelne Mahlzeiten durch Fisch ersetzt werden sollten. Seealgenmehl hingegen ist ein Muss und kann nicht über die normale Ernährung kompensiert werden. Außerdem ist es wichtig, das Seealgenmehl möglichst täglich zu füttern, da sonst starke Schwankungen und Mangelerscheinungen auftreten. 

Wann kommt was und in welchen Mengen ?

Vor allem BARF-Anfänger sollten sich von der Flut an Informationen nicht verunsichern lassen. Oftmals findet man schneller als gedacht in die neue Ernährungsweise rein und sie ist im Endeffekt nicht aufwändiger als das Öffnen einer Dose Fertigfutter. Was ich am Anfang aber gern gewusst hätte und was gar nicht so oft angesprochen wird ist, dass man alle Komponenten des Barfens nicht tagtäglich in das passende Verhältnis setzten muss, sondern durchaus eine größere Zeitspanne dafür verwenden kann. Auch der Wolf, auf den das Barfen ja zurückführen soll, hat nicht tagtäglich alle Komponenten einer ausgewogenen Ernährung im richtigen Verhältnis erbeutet. Auch wenn der BARF-Rechner eine riesengroße Hilfe bei der Berechnung der Futtermengen ist, müsst ihr nicht jeden Tag 37,63 g Innereien abwiegen, nur weil es für den Tag so errechnet wurde. Vielmehr könnt ihr euch den Speiseplan für eine Woche, oder einen Monat anschauen und für diesen Zeitraum die Mengen auf einzelne Tage verteilen. Der BARF-Rechner gibt euch auch die Angaben für eine ganze Woche an und ihr könnt dann entscheiden, ob ihr einen Tag nur Muskelfleisch füttert und den nächsten nur Pansen oder, oder, oder. In der Theorie seid ihr in der Verteilung relativ frei. Beachtet nur, dass Innereien 3-4 mal pro Woche gefüttert werden sollten und auch die Zusätze regelmäßig verabreicht werden sollten. Wenn euer Vierbeiner von einem Pansentag durchfall bekommen sollte, ist es auch da ratsam, die Menge etwas aufzuteilen. Probiert euch einfach aus und findet eure eigene Routine. Wir stehen bei Fragen immer gern zur Verfügung.

AniForte Barf-Line Seealgenmehl
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Lachsöl
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AniForte Dorschlebertran
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AniForte Dorschlebertran
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