Übergewicht bei Hunden

Ach, die paar Pfunde mehr, das ist doch süß! Ich habe es mit den vielen Leckerlies doch nur gut gemeint! Übergewicht bei Hunden ist ein häufig auftretendes Problem, das leider von vielen unterschätzt wird. Man geht davon aus, dass jeder zweite Hund in Deutschland übergewichtig ist, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Mehrgewicht im Vergleich mit anderen Hunden gar nicht auffällt. Hat euer Vierbeiner zu viel auf den Rippen, kann das aber nicht nur gesundheitliche Folgen haben, sondern auch das Wohlbefinden im Alltag stark einschränken. Doch ab wann gilt mein Hund als übergewichtig? Man spricht ab einem Mehrgewicht von 10% von Übergewichtigkeit und ab 20% von Fettleibigkeit. Als Ausgangsgewicht wird dabei der Rassestandard verwendet. Dieser ist jedoch oft nicht genau genug, da von Mischlingsarten eventuell gar kein nachlesbarer Rassestandard existiert oder je nach Vertreter starke Abweichungen auftreten, die aber individuell gesehen im Normbereich liegen. Deshalb wird oft auf den BCI - den Body Condition - Index zurückgegriffen, der die Körperproportionen beschreibt. 

Übergewicht erkennen

Anstatt vorgegebenen Richtwerten zu folgen, wird beim Hund eher auf die Körperproportionen geachtet. Dabei schauen wir uns den Hund zunächst einmal von oben an. Ist die Taille nicht mehr deutlich erkennbar oder gibt es Fettpolster am Rücken oder Schwanzansatz, sind dies Zeichen für Übergewicht. Bei Hunden mit langem Fell greift man mit beiden Händen an den Brustkorb und stricht mit leichtem Druck über Brust und Bauch. Die Rippen und Taille sollten zu spüren sein. Schaut ihr euren Hund im Stehen von der Seite an, sollte der Bauch zum Schwanz hin dünner werden und nicht in einer parallelen Linie zum Boden verlaufen. Stellt ihr nun fest, dass euer Tier zu viel auf den Rippen hat, ist der nächste Schritt, die Ursache festzustellen.

Ursachen

Die Ernährung

Die offensichtlichste Ursache für Übergewicht ist die falsche Ernährung. Generell gilt; wenn mehr Energie zugeführt wird, als vom Körper verbraucht wird, führt dies zu Übergewicht. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Fütterungsempfehlung, nach der ihr euch richtet, nicht individuell genug ist, oder ihr nur nach Augenmaß das Futter dosiert. Zusätzlich können auch Leckerlies und Kauartikel zur Überfütterung führen, wenn sie nicht von der Gesamtfuttermenge abgezogen werden. 

Krankheiten

Kannst du ausschließen, dass das Übergewicht von einer falschen Ernährung verursacht wird, könnten auch Krankheiten einen Einfluss auf das Gewicht haben. Häufig stehen diese im Zusammenhang mit der Schilddrüse (Schilddrüsenunterfunktion) oder auch mit der Überfunktion der Nebenniere. Bekommt dein Hund aufgrund anderer Krankheiten Medikamente, könnten diese ebenfalls Auswirkungen auf das Gewicht haben. Ebenso denkbar sind hormonelle Schwankungen. In jedem Fall solltest du den Tierarzt einschalten, um für Gewissheit zu sorgen. Auch eine Kastration kann bei Hunden beider Geschlechter zur Gewichtszunahme führen, da nach dem Eingriff der Grundumsatz ca. 20-30% sinkt. 

Bewegungsmangel

Wer mehr zu fressen bekommt, als der Körper verbraucht, wird dicker - dass wissen wir schon. Aber es kann natürlich auch genau andersherum sein und dein Hund bekommt gar nicht zu viel Futter, sondern bewegt sich nicht ausreichend. Das kann in einem Teufelskreis enden, wenn die mangelnde Bewegung das Gewicht steigen lässt und das gesteigerte Gewicht wiederum zu weniger Bewegungsfreude führt. Um gegen zu wenig Bewegung vorzugehen, haben wir in einem anderen Blogbeitrag vier Hundesportarten vorgestellt. Auch Gelenkprobleme können dazu führen, dass euer Hund eine Schonhaltung einnimmt und den Spaß an der Bewegung verliert. Ist dein Vierbeiner schon ein Senior, verändert sich sein Stoffwechsel und auch hier nimmt die Bewegung ab. 

Betroffene Rassen

Manche Hunderassen leiden genetisch bedingt häufiger an Übergewicht und müssen daher besonders strenge Diäten verfolgen. Zu den Rassen zählen unter anderem: 

  • Labrador- und Retrieverrassen 
  • Beagle
  • Cocker Spaniel
  • Dalmatiner
  • Rottweiler
  • Dackel

Folgen des Übergewichts

Ein zu starkes Übergewicht führt irgendwann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, doch schon vorher können sich Änderungen im Verhalten erkennbar machen. Ist dein Hund müde, energielos und kann zum Spielen nicht mehr animiert werden? Bleibt er beim Spaziergang oft zurück oder hat gar keine Lust auf seinen Auslauf? Hechelt er stark und braucht sogar Hilfe beim Einstieg ins Auto? Dass Mehrgewicht zeigt sich deutlich im Verhalten eurer Hunde und beeinträchtigt sie stark im Alltag. Es verringert ihre Lebensqualität und sollte nicht ignoriert werden. Sinkt einerseits das Wohlbefinden, treten andererseits Schmerzen auf und die Liste ist lang. Angefangen bei einem erhöhten Risiko von Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, über Gelenkverschleiß und Probleme des Herz-Kreislaufsystems und Atemwegserkrankungen, Übergewicht kann schwere Schäden anrichten, die die Lebenserwartung drastisch verringern. 

Gesund abnehmen 

Um mit der Diät zu starten, müsst er zu erst die Ursache der Gewichtszunahme ermitteln. Hilfreich ist dabei ein Fütterungstagebuch oder eine Vorportionierung der Leckerlies. Erhält euer Hund genug Bewegung und können Krankheiten ausgeschlossen werden? Gut, dann schauen wir uns als erstes das Futter an. Falls ihr Fertigfutter verwendet, solltet ihr checken, ob Zucker enthalten ist. Der hat im Futter nichts zu suchen und macht euer Tier krank. Dann sind die Leckerlies dran, zieht diese von der Gesamtfuttermenge ab. Viele unterschätzen die kalorische Dichte von Kauartikeln und Co, dabei sind die die wahren Übeltäter. Auch vom Tisch bekommt eure Fellnase per se nichts mehr. Falls ihr euch unsicher seid, welche Futtermenge euer Vierbeiner benötigt, könnt ihr diese mit dem BARF-Rechner errechnen lassen. Um gesund abzunehmen, reduziert man nicht einfach die Gesamtfuttermenge, dass kann nämlich zu Mangelerscheinungen und Hungergefühl führen. Es stimmt zwar, dass der Energiegehalt reduziert werden muss, aber dabei müsst ihr auf die bedarfsgerechte Makroverteilung achten (das Verhältnis von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Nährstoffen etc.). Normalerweise wird bei der Reduktion des Energiegehalts der Fett- und Kohlehydratanteil durch Proteine und Faserstoffe aus Gemüse weitesgehend ersetzt. Diese machen Satt und haben gleichzeitig eine geringere kalorische Dichte. Proteine sind wichtig, um die Muskulatur zu erhalten und aufbauen zu können, damit wieder mehr Freude an der Bewegung erzielt wird. Ein guter Tipp ist um Beispiel, ein Teil des Futters bei einem Apportierspiel zu füttern, um so die Bewegung zu fördern und zu belohnen. Denkt jedoch immer daran, dass Abnehmen ein Prozess ist, der nicht von Heute auf Morgen passiert. Auch bei Hunden kann bei einer zu schnellen Abnahme der Jojo-Effekt eintreten. Ein gesundes Tempo liegt bei einem Verlust von 0,5 - 2 % des Gesamtkörpergewichts.


Vorteile der BARF-Ernährung

Barfen kann aus ganz simplen Gründen dazu beitragen, dass euer Vierbeiner sein Gewicht hält und ein gesundes Leben führt. Zum einen wisst ihr immer genau, was bei eurem Hund im Napf landet. Keine versteckten Zuckerzusätze oder unnötige Füllstoffe. Außerdem könnt ihr die Zusammensetzung immer genau nach den Bedürfnissen eures Hundes anpassen. Ist der Fettanteil beispielsweise zu hoch, kann auf fettärmere Fleischsorten zurückgegriffen werden oder der Anteil an Gemüse angepasst werden. Wir bieten euch außerdem den BARF-Rechner an, mit dem ihr super einfach die ideale Futtermenge berechnen könnt. Beim Barfen wird ein Fettgehalt von ca. 15% empfohlen, um eine Unter- und Überfütterung zu vermeiden. Lasst euch bei Fragen oder Unsicherheiten unverbindlich von uns beraten. Wir helfen euch gerne weiter.

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