BARF - mit einem neuen Trend zurück zu den Wurzeln
In Zeiten, in denen im Fertigfutter für Hunde und Katzen immer mehr Zusatzstoffe enthalten sind und sich auch bei Tieren Nahrungsunverträglichkeiten herausbilden, entwickelte die Kanadierin Debbie Tripp einen neuen Weg der Fütterung. Sie passte mit dem
BARFen das Hundefutter dem an, was die Tiere und ihre Vorfahren, die Wölfe, ursprünglich gefressen haben.
BARFen - Gesunde Hundeernährung mit Rohfleisch zur Fütterung
Für den Begriff
"BARF" gibt es inzwischen drei Erklärungen. Ursprünglich bedeutete es
"Born Again Raw Feeders", was so viel wie wiedergeborene Rohfütterer bedeutet. Mit diesem Begriff sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass Hundebesitzer, die ihre Hunde mit
Rohfleisch füttern, wieder die ursprüngliche Art der Ernährung anwenden. BARF wird inzwischen auch für
"Bones and Raw Food" verwendet, also
Knochen und rohes Fleisch, das, was den Hunden hauptsächlich verfüttert wird. Die inzwischen häufigste Interpretation lautet
"Biologically Appropriate Raw Food", biologisch artgerechte Rohfleisch Fütterung. Konkret bedeutet das:
rohes Fleisch, Fisch, Knorpel und Knochen, aber auch Obst, Gemüse und gegebenenfalls Getreide. Dabei soll der
Fleischanteil etwa 80 Prozent betragen, die
restlichen 20 Prozent setzen sich aus pflanzlichen Produkten zusammen, denn auch Wölfe ernähren sich nicht nur von Fleisch, sondern auch von Beeren und Wurzeln. Selbst wenn du deine Katze BARFen möchtest, die sich ausschließlich
karnivor ernährt, solltest du nicht auf einen pflanzlichen Anteil verzichten, denn im Magen der Beutetiere sind in der Regel Pflanzenrückstände, die einfach mitgefressen werden.
Die Vorteile von Rohfleisch zur Fütterung
Der wichtigste Vorteil der Fütterung nach dem BARF-Prinzip ist offensichtlich: Wenn du das Hundefutter selbst zusammenstellst, weißt du, was du hast. Du kannst vermeiden, dass dein vierbeiniger Kamerad ungesunde Zusatzstoffe oder gar Zucker zu sich nimmt. Gerade bei Tieren mit Nahrungsunverträglichkeiten ist das enorm wichtig. Du musst nicht ständig Zutatenlisten studieren oder Geld für teures Spezialfutter ausgeben. Ein weiteres, oft unterschätztes, Thema ist Zucker im Tierfutter. Leider leiden immer mehr Hunde und Katzen an Diabetes, weil dem Fertigfutter Zucker als Geschmacksverstärker zugesetzt wurde. Ein weiterer Vorteil der Rohfütterung ist, dass die
Nährstoffe, Vitamine und Mineralien weitestgehend erhalten bleiben und nicht durch das Kochen zerstört werden. Zudem wurde festgestellt, dass die Fütterung nach dem BARF-Prinzip
besser von den Hunden verwertet werden kann. Die
Verdaulichkeit einer Portion liegt bei über 90 Prozent und das Tier gibt geringere Kotmengen ab. Die Darmflora wird verbessert, übergewichtige Hunde nehmen leichter ab und die Zähne leiden weniger unter Zahnstein. Auch das Fell glänzt mehr und der allgemeine Gesundheitszustand deines Vierbeiners bessert sich sichtlich.
Das solltest du bei der Zusammenstellung des Hundefutters beachten
Wenn du ein wiedergeborener Rohfütterer werden möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten der Zusammenstellung. Hauptbestandteil sollten immer Fleisch, Fisch, Innereien, Knochen und Knorpel sein. Dabei kannst du nahezu alle Fleischsorten verwenden. Lediglich Schweinefleisch darf nicht roh gefüttert werden. Das Kauen von Knochen fördert die Zahngesundheit, doch Knochen werden nicht von allen Hunden vertragen. Hier musst du bei der Umgewöhnung ein wenig aufpassen. Knochenmehl wird von einigen Hunden besser angenommen. Auch Mineralfutter sind eine gute Alternative. Knochen und Knorpel solltest du immer nur zusammen mit den anderen Bestandteilen der Mahlzeit verfüttern.
Tierische Produkte sollten etwa 80 Prozent der Mahlzeit ausmachen.
20 Prozent sollten aus Obst und Gemüse bestehen. Obst und Gemüse enthalten viele Vitamine und Ballaststoffe, die dein Vierbeiner benötigt. Die meisten Gemüsesorten sind verträglicher, wenn du sie eine oder zwei Minuten kochst. Obst und Gemüse solltest du pürieren, ehe du sie deinem Hund fütterst.
Obst und Gemüse - was darf ich Füttern. Hochwertige Öle und einmal in der Woche einen Löffel
Lebertran lassen das Fell schön glänzen und sorgen ebenfalls für nötige Vitamine in der Nahrung. Manche Hunde mögen auch Milchprodukte wie Hüttenkäse und Quark. Auch Eier sind bei den meisten Hunden sehr beliebt. Um das Angebot abzurunden und deinen Vierbeiner mit fehlenden Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, gibt es ein breites Angebot an
Ergänzungsfuttermitteln. Gerade für Hunde mit besonderen Bedürfnissen, etwa bei Gelenkproblemen, kann das eine wichtige Möglichkeit sein.
Du möchtest deinen Hund BARFen?
Dein Hund ist einmalig. Und auch sein Bedarf an Nährstoffen ist individuell. Mit einem
BARF-Rechner kannst du den entsprechenden Bedarf einfach berechnen. Gerade wenn dein Hund an einer chronischen Krankheit oder einer Unverträglichkeit leidet, solltest du Rücksprache mit deinem Tierarzt halten. Aber auch wenn dein Hund gesund ist, empfiehlt es sich, mit dem Arzt deines Hundes zu sprechen.